Die Elternverantwortung bildet als persönlichkeitsentfaltendes Interaktionsverhältnis von
Eltern und Kind ein besonders komplexes Grundrecht und ist angesichts der Pluralisierung und
Segmentierung von Elternschaft besonderen Herausforderungen ausgesetzt. Michael von
Landenberg-Roberg rekonstruiert die Entwicklungsgeschichte des Art. 6 Abs. 2 GG als
kontextsensible Problemgeschichte und entwirft die Strukturen für seine zukunftsorientierte
grundrechtsdogmatische Operationalisierung. Dabei zeigt er zugleich exemplarisch auf mit
welchen Formen und Figuren sich Problemstellungen grundrechtsintern überzeugend rekonstruieren
lassen und wie sich semantische Interpretation und dogmatische Konstruktion wechselseitig
beeinflussen. Dies ist methodisch eine Studie zur Funktionsweise und Leistungsfähigkeit von
Grundrechtsdogmatik und inhaltlich eine problemsensible Konstruktion der Elternverantwortung.
Die Arbeit wurde mit dem Promotionspreis der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität zu
Berlin 2020 dem Tiburtius-Preis 2020 der Berliner Hochschulen und dem Stiftungspreis 2021 des
Instituts für familienrechtliche Grundlagenforschung der Stiftung Gerd Brudermüller
ausgezeichnet.