Viel ist zur Wirkung der Grundrechte zwischen Privaten geschrieben worden. Jedoch offenbaren
jüngere Entwicklungen in der Rechtsprechung - vgl. Stadionverbotsbeschluss (BVerfG) und
Egenberger-Urteil (EuGH) - und in der Lebenspraxis - Stichwort: soziale Medien - dass viele
Fragen weiterhin ungeklärt bleiben oder neu gestellt werden müssen. Andreas Kulick nähert sich
der Horizontalwirkung der Grundrechte und ihren Lösungsansätzen aus sechs Perspektiven:
analytisch dogmatisch anwendungspraktisch staatsorganisationsrechtlich ethisch und
demokratietheoretisch. Dieser Vergleich offenbart erhebliche Schwächen der vorherrschenden
Auffassung und zeigt dass die Vorbehalte gegenüber einem unmittelbaren Grundrechtsverhältnis
zwischen Privaten weitgehend ins Leere gehen. Der Autor plädiert stattdessen für einen
modifizierten Ansatz der Grundrechtsgeltung zwischen Privaten. Er sichert ihn theoretisch und
dogmatisch ab und weist seine Realisierung primär der Fachgerichtsbarkeit zu.