Im Rahmen zivilrechtlicher Anspruchsbeziehungen stellt sich immer wieder die Frage ob und wie
steuerliche Be- oder Entlastungen einer Partei den Anspruchsinhalt beeinflussen können. Trotz
der immensen praktischen Bedeutung werden hierzu bislang lediglich Einzelprobleme erörtert.
Constantin Kemper nimmt dies zum Anlass einen übergreifenden Ansatz für das besonders
relevante Schadens- und das Bereicherungsrecht zu entwickeln. Dabei zeigt sich dass eine
überzeugende zivilrechtliche Lösung nur gelingt wenn die Wertungen des Zivil- Steuer- und
Verfassungsrechts aufeinander abgestimmt werden. Insbesondere dem steuerlichen
Leistungsfähigkeitsprinzip kommt eminente Bedeutung zu: Es führt dazu dass ein
zivilrechtlicher Ausgleich aufgrund steuerrechtsinterner Kompensationswirkungen oftmals gar
nicht geboten ist. Dies belegt der Autor anhand konkreter Beispiele aus dem Einkommen- Umsatz-
und Gewerbesteuerrecht.