Der Ideenhistoriker und Politikwissenschaftler Sigmund Neumann (1904-1962) war Deutscher Jude
und Demokrat. Sein Lebensweg wurde stark vom 'Zeitalter der Extreme' geprägt: Sozialisiert im
Deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik zwang die Machtübernahme der
Nationalsozialisten ihn 1933 in die Emigration. Er floh aus Berlin über London in die
amerikanische Provinz und kehrte nach 1945 nur noch sporadisch in das 'Land der Täter' zurück
um die westdeutsche Demokratie zu stärken und eine universitäre Politikwissenschaft in der
Bundesrepublik zu institutionalisieren. Heute sind seine Ideen zu Demokratie Parteien und
Totalitarismus weithin in Vergessenheit geraten. Marie-Sophie Graf zeigt in ihrer
intellektuellen Biographie Sigmund Neumanns dass es gerade heute noch lohnt über sie
nachzudenken.