Auf welche Begründungsinstanzen berufen sich die neutestamentlichen Autoren wenn sie sich zu
Ehe Familie und Ehelosigkeit äußern? Dieser Frage geht Matthias Becker mit Gegenwartsinteresse
nach. Die plurale Lebenswelt und die heterogenen Ehe- Familien- und Sexualdiskurse im
Römischen Reich zur Abfassungszeit des Neuen Testaments bilden dabei den Analysehintergrund. Im
Ergebnis zeigt sich dass theozentrische christusfokussierte und schriftbezogene Begründungen
in ihrer Bedeutung herausragen. Vielfach wenngleich nicht immer wird dabei ein
gegenkultureller Impetus deutlich. Ein hermeneutischer Essay der diesen Befund mit
gegenwärtigen Debatten um familiäre Lebensformen in Theologie und Kirche in Bezug setzt rundet
den Band ab. Aus dem Vergleich antiker und aktueller Diversität der Lebensformen plädiert der
Autor für die bleibende Gültigkeit neutestamentlicher Kernbegründungen.