Afrikanische Staaten hatten als Folgen der globalen COVID-19-Pandemie signifikante Einbrüche
von ausländischen Direktinvestitionen zu verzeichnen. Zugleich offenbarte die Pandemie neue
Wege chinesischer Einflussnahme und Wirtschaftsdiplomatie auf dem afrikanischen Kontinent.
Während westliche Staaten zunehmend das Bild eines "systemischen Rivalen" zeichnen erscheinen
bilaterale Investitionsschutzabkommen (BITs) zwischen China und Staaten Afrikas
(China-Afrika-BITs) aus afrikanischer Perspektive legitimer und entwicklungsfreundlicher als
solche mit Staaten des Globalen Nordens. Dagegen impliziert das wirtschaftliche Ungleichgewicht
der Akteure "neokoloniale" Tendenzen. China-Afrika-BITs ordnen sich entsprechend in die
Debatten um globale Machtverlagerungen und die darin vermutete normative Neuausrichtung der
globalen Wirtschaftsordnung ein.