Die Interessen von Tieren vor Gericht zu vertreten wird zunehmend als eine der großen
Herausforderungen unserer Zeit zur Herstellung umfassender sozialer Gerechtigkeit verstanden.
Nina Kerstensteiner beschäftigt sich mit dem gesellschaftlichen Wertewandel im Bereich des
Tierschutzes und der Notwendigkeit einer rechtlichen Abbildung. Entscheidendes Defizit des
geltenden Rechts ist das strukturelle Durchsetzungsdefizit. Mangels subjektiver
Rechtsverletzung besteht bei Verstößen gegen das Tierschutzgesetz keine gerichtliche
Kontrollmöglichkeit. Die Autorin beleuchtet Reformmöglichkeiten und ordnet die strategische
Prozessführung im Bereich des Tierrechts in den deutschen Kontext ein. Unter Zugrundelegung von
politischen und rechtlichen Aspekten kann sie zeigen dass strategische Prozessführung ein
taugliches Mittel ist um gesellschaftlichen Wandel rechtlich abzubilden. Die Arbeit wurde mit
dem Preis 2024 der Winter-Stiftung für Rechte der Natur sowie mit dem Juratisbona-Preis 2024
ausgezeichnet..