Lena Carla Weber untersucht die legitimierende Funktion von Vertrauen für die Verwirkung und
die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Anwendung der Verwirkung im europarechtlich
geprägten Lauterkeitsrecht. Den Anlass dazu bildet ein Paradigmenwechsel der Rechtsprechung zur
Verwirkung von lauterkeitsrechtlichen Unterlassungsansprüchen: Bei Unterlassungsansprüchen
wegen gleichartigen Wiederholungshandlungen soll der verwirkungsrelevante Zeitablauf für jeden
Anspruch neu beginnen. Dies hat zur Folge dass diese Ansprüche nicht mehr der Verwirkung
unterliegen - unabhängig von einem etwaig gebildeten Vertrauen. Den Kern der Untersuchung
bildet die Frage ob die Rechtsprechungsänderung mit der Dogmatik der Verwirkung vereinbar ist.
Dazu werden der Vertrauensschutz als Legitimationsgrund der Verwirkung sowie ihr
rechtshistorischer philosophischer und ökonomischer Kontext eruiert. Des Weiteren entwickelt
und analysiert die Autorin neue Lösungsansätze um die Anwendung der Verwirkung im
Lauterkeitsrecht auf eine dogmatisch sichere Grundlage zurückzuführen.