Der zunehmende Wissens- und Relevanzverlust in Bezug auf die christliche Gottesvorstellung bei
Jugendlichen ist eine der akuten religionspädagogischen Herausforderungen. Wie können
festgefahrene und verengte Jesus- und Gottesbilder aufgebrochen werden? Wie kann zu einer neuen
Auseinandersetzung eingeladen werden? Ein besonderes Potenzial hierzu birgt das im
gegenwärtigen Religionsunterricht bislang nicht berücksichtigte Thema Jesus und der Zorn Gottes
das ins Zentrum des Nachdenkens über Gottes Liebe und Gerechtigkeit führt.Dieses Thema wird in
der vorliegenden Studie zunächst auf Basis der Evangelien in seinen zentralen Konturen
exegetisch ergründet indem Verweise auf den Zorn Gottes in der Wort- sowie Tatverkündigung
Jesu analysiert und in den Gesamtzusammenhang seiner Botschaft eingeordnet werden. Didaktisch
werden Möglichkeiten aufgezeigt den Lerngegenstand Jesus und der Zorn Gottes gewinnbringend in
Lehrpläne und Unterrichtspraxis zu integrieren um dadurch die Entwicklung religiöser Kompetenz
nachhaltig zu unterstützen.