Nach jahrzehntelangen Beobachtungen der Vogelwelt verfasste Kaiser Fried-rich II. der letzte
Staufer zwischen 1241 und 1248 ein Lehrbuch über die Falkenjagd das unter dem Titel 'De arte
venandi cum avibus' ('Über die Kunst mit Vögeln zu jagen') Berühmtheit erlangte. Die
wissenschaftliche Genauigkeit und der außerordentliche Informationsgehalt des Textes finden
eine zusätzliche Bereicherung durch die großartigen Illustrationen die beinahe jede Seite des
Buches schmücken. Die über 500 Darstellungen von ca. 80 verschiedenen Vogelarten und die
detaillierten Bilder zur Falknerei sind von einer verblüffenden Naturtreue und Präzision. Sie
verleihen der Handschrift nicht nur einen zusätzlichen Reiz sondern sichern ihr auch einen
einzigartigen kunsthistorischen Rang innerhalb der mittelalterlichen Buchproduktion. Der nach
dem Verlust der Originalhandschrift von Friedrichs Sohn Manfred angefertigte Codex ist nicht
nur die älteste aller erhaltenen Abschriften des Falkenbuches sondern gibt als die einzige
durchgehend illuminierte auch eine Vorstellung von der Schönheit und der exklusiven Ausstattung
des kaiserlichen Exemplares.