Wolfgang Brezinka (1928-2020) war mit dem Erkenntnisstand des Lehrfaches Pädagogik sowie der
Qualität des eigenen pädagogischen Wissens seit seiner Studienzeit unzufrieden. Systematisch
vergrößerte er das eigene Fachwissen und scheute nicht vor Kämpfen für die Anerkennung und den
Ausbau seriöser Pädagogik als universitäres Studienfach zurück. Mit seinem Mut zur Kritik
mangelhafter Erziehungstheorien und ihrer unhaltbaren Grundlagen geriet er in Deutschland und
Österreich in den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts in erregte Kontroversen. Sein reichhaltiges
Werk ist ein überaus produktiver Beitrag zur Entwicklung des Fachs Erziehungswissenschaft. Im
zweiten Teil seiner Autobiographie schildert Brezinka nicht nur seine Lebensgeschichte ab 1967.
Das Buch ist auch der erste unbeschönigte Beitrag zur krisenreichen Gründungs- und
Frühgeschichte der Universität Konstanz und ihrer spannungsreichen Beziehungen zur
Landesregierung von Baden-Württemberg zwischen 1965 und 1979. Deshalb ist ein Anhang mit 14
bisher unveröffentlichten Dokumenten beigefügt.Entwicklung des Fachs Erziehungswissenschaft