Ein repräsentatives Flügelretabel der Spätgotik mit überregionalem Rang ist am Beginn des 21.
Jh.s in die bedeutende Adelsresidenz Schloss Eggenberg zurückgekehrt - Anlass für diese
umfassende und rezente kunstwissenschaftliche Studie. In den 1970ern fand man bei
Bauuntersuchungen der spätgotischen Marienkapelle des Schlosses einen Kardinalsablass von 1470
der das Stifterehepaar der Kapelle Balthasar und Radegunde Eggenberger namentlich erwähnt. Da
die im Ablass genannten Heiligen - die Gottesmutter Maria Fabian und Sebastian - auch auf der
Mitteltafel des Retabels visualisiert werden kann davon ausgegangen werden dass das
Stifterehepaar auch das Flügelretabel in Auftrag gegeben und somit inhaltlich nachweisbar
geprägt hat. Es gelang die Frage wie sich diese individuellen Konzeptideen visuell
widerspiegeln zu beantworten und einige Forschungsfragen grundlegend zu klären.