Minderheitsrechte im Betriebsrat bewegen sich im Spannungsfeld zweier mitunter gegenläufiger
Zielsetzungen. Ihnen wohnt die Chance inne die demokratische Legitimation der
betriebsrätlichen Interessenvertretungstätigkeit zu stärken. Gleichzeitig bergen sie die Gefahr
die betriebsrätliche Interessenvertretungstätigkeit zu lähmen. Nach herrschender Auffassung
nimmt das ArbVG in Bezug auf Minderheitsrechte im Betriebsrat eine restriktive Haltung ein.
Nicht zuletzt vor dem Hintergrund einer sich verdichtenden (Grund-)Rechtsordnung stellt sich
jedoch die Frage inwieweit diese Lesart des ArbVG noch Gültigkeit beanspruchen kann.Das
vorliegende Werk analysiert die Rechtsstellung der Minderheit im Betriebsrat aus dem
Blickwinkel sowohl des ArbVG als auch des Unions- und Arbeitsvölkerrechtes. Dabei werden
insbesondere die Wechselwirkungen zwischen dem betriebsverfassungsrechtlichen Demokratieprinzip
dem Verbot der Diskriminierung wegen der Weltanschauung sowie dem Recht auf Koalitionsfreiheit
einer eingehenden Untersuchung unterzogen.