Frühsommer 1914: Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand reist nach Bosnien- Herzegowina um
seinen Machtanspruch zu unterstreichen: Dort nimmt er mit seiner Frau ein Bad in der Menge . Es
endet schrecklich: Sie werden von einem proserbischen Nationalisten erschossen. An der Tat
entzündet sich der Erste Weltkrieg. Der deutsche Journalist und Autor Frank Gerbert folgt den
Spuren des Erzherzogs auf seiner Reise nach Sarajevo taggenau ein Jahrhundert nach dem
Attentat. Er inspiziert die Stätten an denen der hohe Gast Halt machte und vergleicht die
Szenerien von damals mit heute. Er kommt durch ein verwundetes zerrissenes Bosnien: Der Zwist
unter den Volksgruppen der schon 1914 brodelte eskalierte in den 1990er-Jahren zu einem
fürchterlichen Krieg. Immer wieder stößt er auf Menschen die sich zurücksehnen nach der
österreichischen Zeit: Ohne diesen Terroristen würden wir heute alle Deutsch sprechen und
Mercedes fahren! meint einer von ihnen. Frank Gerbert erhellt auch die Psyche des schroffen
Franz Ferdinand dieses wie er formuliert Klaus Kinski der Habsburger . Und er wirft einen
genauen Blick auf die Ungereimtheiten des Attentats: Warum gab es so wenig
Sicherheitsvorkehrungen? Warum zeigte sich sogar Kaiser Franz Joseph erleichtert über den Tod
seines Neffen? Wollte man Franz Ferdinand loswerden weil er einen Präventivkrieg gegen Serbien
ablehnte? Trotz des ernsten Themas schreibt Frank Gerbert mit Witz und viel Gespür für die
Absurditäten der historischen Abläufe.