Der dritte Band der einmaligen Kooperation zwischen dem Museum of Modern Art und Diogenes
widmet sich diesmal einer Frau einer der faszinierendsten Persönlichkeiten des Kunstbetriebs
im 20. Jahrhundert: der Malerin und Designerin Sonia Delaunay. Geboren 1885 in der heutigen
Ukraine studierte sie an der Kunstakademie in Sankt Petersburg sowie an mehreren deutschen
Kunstakademien bevor sie 1904 nach Paris ging. Zusammen mit ihrem zweiten Mann dem Maler
Robert Delaunay war sie eine der Wegbereiterinnen der abstrakten Malerei besonders der
geometrischen Abstraktion. Mit ihm zusammen entwickelte sie den sogenannten Orphismus bei dem
die Simultankontraste der Farben im Vordergrund stehen. Ziel des Orphismus einer
Weiterentwicklung des Kubismus war es der reinen Musik eine reine Malerei entgegenzusetzen.
Die starken lebhaften Farben standen im Kontrast zur eher monochromen Malerei eines Picasso
oder Braque. Nach Sonia Delaunays Auffassung sollte sich Kunst nicht auf die Leinwand oder eine
Ausstellung beschränken sondern das ganze Leben durchwirken. Und so gestaltete die
leidenschaftliche Pionierin erfolgreich Mode Kulissen (u.a. für Ballettaufführungen von
Strawinski und Diagilew) Textilien Kostüme Skulpturen ja sogar Spielkarten oder Autos. Als
Avantgardekünstlerin war sie mit Größen der Zeit befreundet: Blaise Cendrars Guillaume
Apollinaire Jean Cocteau André Breton Hans und Sophie Taeuber-Arp. Für die Weltausstellung
1937 gestalteten die Delaunays einen Pavillon. Im vorliegenden Buch findet der kleine Charles
eine Patchwork-Decke die seine Mutter Sonia für ihn gemacht hatte bevor er geboren wurde. Die
Decke wird zum fliegenden Teppich mit dem Sonia Delaunay ihrem kleinen Sohn die Welt der Kunst
nahebringt. Sie bereisen die Welt und staunend findet sich Charles inmitten der leuchtend
bunten Farbkompositionen seiner Mutter wieder. Eine leidenschaftliche Hommage an einen
künstlerischen Freigeist.