Deborah Levys kühnes Debüt erzählt von Außenseiter*innen die rastlos und rasterlos leben und
eben dadurch miteinander verbunden sind. In kurzen Passagen blickt Levy durch die Augen der
schönen Mutanten auf die Welt. Sie erzählt von der russischen Exilantin Lapinski ihrerseits
eine Sammlerin von Geschichten von der Poetin die am Fließband tiefgefrorene Hamburger formt
vom Nachbarn der Lapinski eine »schamlose Cunt« nennt von der anorektischen Anarchistin und
der pyromanischen Bankerin die einst Gemma war und von einem Lama. In Schöne Mutanten
offenbart Deborah Levy eine Welt deren Figuren aufbrechen und sich neu zusammen setzen sich
gegenseitig und ihre Leser*innen abstoßen und anziehen. Roh und bezaubernd und schön und
vulgär. Eine provokative Prosa die die Kerben die Europa durchziehen beschreibt und in den
Bruchstellen Sonnenblumen pflanzt. Levy schreibt mit Scharfsinn und Witz und zieht das
Groteske dem Naturalistischen stets vor. Vielleicht zeigt sich erst aus der Distanz die wahre
Absurdität unserer Welt in der zu leben offenbar bedeutet Geld auszugeben.