2021 jährt sich der Geburtstag des Geheimrats Prof. Dr. phil. Friedrich Falke des Begründers
der modernen Weidewirtschaft zum 150. Mal. Obgleich der bei Stendal gebürtige Falke als
anerkannter und weitblickender Wissenschaftler noch heute in internationalen Fachkreisen einen
klangvollen Namen hat ist er in seiner Heimat nahezu unbekannt geblieben.Grund genug
anlässlich des Jubiläums sein Wirken sein Umfeld und sein Leben in aller Vielfältigkeit und
allen Wandlungen vorzustellen. So gibt es nicht den einen Focus auf die Person Falke sondern
aus verschiedenen Richtungen kommende Schlaglichter beleuchten mehrere Facetten des in der
Familie Weiden-Falke genannten Jubilars.Friedrich Falke entstammt einem Bauerngeschlecht das
seit Jahrhunderten in der Wische einem Landstrich im Nordosten der Altmark lebte und
wirtschaftete. Diese Familientradition prägte ihn und bestimmte sein Leben wie auch seine
wissenschaftliche Karriere die ihn u. a. als Lehrstuhlinhaber und Dekan an die Leipziger
Universität führte deren Rektorat er um 1929 30 innehatte. Auf ihn gehen landwirtschaftliche
Grundlagenforschungen zurück. 1933 von der türkischen Regierung zum Gründungsrektor der
Hochschule für Landwirtschaft und Veterinärmedizin in Ankara berufen führte seine kritische
Haltung zur NSDAP vorzeitig zur Rück-beorderung nach Deutschland worauf er nahe Arendsee einen
Hof erwarb dessen Bewirtschaftung jedoch auf dramatische Weise an den politischen Ereignissen
scheiterte.Aus der Vielzahl der Leistungen folgt dass Friedrich Falke einer der bedeutendsten
deutschen Agrarwissenschaftler in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war und auch
international ein hohes Ansehen genoss. Zugleich widerspiegelt sein Leben in prägnanter Weise
die deutsche Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. (E. Schulze)