Erst waren es Bekannte die einen Ausreiseantrag gestellt hatten dann deren Bekannte und immer
so weiter es war eine Kette ohne Ende. Plötzlich waren sie Teil dieser Kette denn der Autor
stellte im Juni 1984 für sich und seine Familie einen Antrag auf ständige Ausreise aus der DDR.
Die Handlung ist geprägt durch eine Vielzahl von Personen deren Einstellung von einem
verwandtschaftlichen freundschaftlichen dienstlichen oder auch konträren Verhalten gegenüber
dem Verfasser und seiner Familie geprägt war. Die Ausführungen beginnen im Frühjahr 1984 als
in den bundesdeutschen Medien täglich neue Zahlen über in Gießen eingetroffene Übersiedler aus
der DDR berichtet wird. Das nach der Antragstellung folgende Leben mit seinen Höhen Tiefen
Absurditäten Ängsten Hoffnungen und Enttäuschungen bis zum Tag der Ausreise und den ersten
Monaten in der Bundesrepublik wird aus der Sicht der Antragsteller beschrieben immer im
Kontext zu den Aussagen ihrer Kontrahenten in den Betrieben Behörden und Institutionen während
der Rückgewinnungsgespräche vorgefunden in der von der Stasi geführten OPK-Akte Walpurgis.
Dramatische Höhepunkte sie ergaben sich in den ersten Jahren reichlich werden z.T. mit
wörtlicher Wiedergabe nach dem Gedächtnis beschrieben wie z.B. die Rückgewinnungsgespräche
bzw. Aussprachen in den Betrieben bei der Abt. Inneres beim Ministerium für Inneres in Berlin
und im Volkspolizeikreisamt auch der Schweigemarsch Runde um Runde um den Alten Markt der
Besuch des Magdeburger Doms zu den jeden Donnerstag stattfindenden Friedensgebeten usw. Aus den
Gedächtnisprotokollen geht die Dramatik dieser Aussprachen hervor denn es war immer eine
Gratwanderung zwischen dem was nach DDR-Recht möglich war nämlich auf der
Familienzusammenführung zu beharren und dabei politische Attacken gegen die DDR zu unterlassen
was nicht immer leicht war. Nach den Höhepunkten kam die Zeit des Wartens und der
Hoffnungslosigkeit mit ihren täglichen Trivialitäten.