In Schaub Lorenz heisst meine Frau nimmt uns die Autorin an die Hand und führt uns in eine
Demenzabteilung eines Alters- und Pflegeheimes in der Schweiz. Wir lernen Menschen im Herbst
ihres Lebens näher kennen. Sie haben verschiedene Alter und verschiedene soziale Hintergründe.
Was sie an den gleichen Ort nun zusammenführt ist die Diagnose Demenz.Die Autorin nähert sich
einfühlsam und respektvoll den Menschen und ihren Lebensgeschichten an. Trotz dem Verlust der
Sprache passiert eine Annäherung. Es ist keine normale Kommunikation mehr möglich die Menschen
finden trotzdem Formen und Wege um sich mitzuteilen. Der Einblick in den Alltag eines
Pflegeheimes wirft Fragen auf: wie leben die Menschen im Pflegeheim? Welche Aufgaben stellen
sich dem Pflegepersonal? Wie funktionieren die Strukturen innerhalb einer solchen Institution
und wie ist die Zusammenarbeit zwischen dem ärztlichen pflegerischen und therapeutischen
Personal? Welche Rolle spielt die Politik? Und die Angehörigen?Im Zentrum der Erzählung stehen
aber die fünf Persönlichkeiten und ihre Bedürfnisse. Unterbrochen werden die Schilderungen der
Begegnungen durch kurze Erzählungen Ergänzungen Reflexionen der Roman-Kunsttherapeutin.Die
Kunsttherapeutin stösst immer wieder auch an ihre Grenzen in der therapeutischen Begleitung.
Man merkt dass die Autorin selber ausgebildete Kunsttherapeutin ist. Dieser Erfahrungsschatz
erlaubt ihr in der Erzählung diese Rolle mit Blick auf das Geschehen zu formulieren und die
Grenzen aufzuzeigen.Diese Grenzen ziehen sich durch das gesamte Gesundheitswesen. Das wurde
auch in der Pandemie sichtbar. Die Arbeit auf einer Demenzabteilung ist mehr als ein Projekt.
Sie ermöglicht eine letzte Heimat für Menschen zu werden und zu sein die alles sogar sich
selbst verloren haben.