Die Trilogie 'Helbig auf dem Hof' umfasst drei Lebensstationen des Pädagogen Christian Helbig
der sich nach bestem Wissen und Gewissen bemüht den jedoch sein Scheitern als Pädagoge und
auch als Liebhaber sein Leben lang begleitet. Zuerst steht er bei einem Schulfest auf dem Hof
als Teil eines Tableau Vivants im wahrsten Sinne des Wortes auf verlorenem Posten. Besucher
rufen Erinnerungen aus dem Schulalltag in ihm wach und schließlich auch Kurzgeschichten-artige
Rückblenden in eine von Gewalt und Gefühllosigkeit geprägte Kindheit auf dem elterlichen
Bauernhof im Rheinland. Nachdem auch Helbigs Eltern in der Schule aufgetaucht waren wird dem
ersten Teil vom angrenzenden Park aus ein jähes und gewaltsames Ende gesetzt. Helbig wechselt
die Schule und in Sachsen kommt er schnell in Kontakt mit einem neuen Familienmodell das den
ehelichen Kleinfamilien deren Schwächen Helbig privat und auch als Lehrer tagtäglich erlebt
überlegen zu sein scheint. In den matriarchal orientierten Mosuo-Haushalten die ihr Vorbild in
einer real existierenden Kultur im Südwesten Chinas haben ist für Kinder und Alte bestens
gesorgt ist und Gewalt gegen Frauen ist ebenso unbekannt wie Prostitution - allerdings ist
körperliche Vaterschaft bedeutungslos. In den Medien und auch in der Schule werden Konflikte um
diese zwei konkurrierenden Familienkonzepte mit aller Härte ausgetragen. Helbig lässt sich auf
zwei Höfen auf Besuchsbeziehungen ein doch er bleibt hin- und hergerissen zwischen der
Faszination die dieses neuartiges Familienkonzept auf ihn ausübt und dem Interesse an einer
dauerhaften Bindung. Zuletzt schließt sich seine Tochter Lena auch einem solchen Mosuo-Haushalt
an.Als etwas vereinsamter Pensionär zieht es Helbig von Sachsen aus wieder in seine rheinische
Heimat wo er eine Seniorenresidenz bezieht. Das Gebäude errichtete ein 3D - Drucker denn wir
befinden uns in der Mitte der 2030er Jahre. Im Benediktushof macht Helbig die nähere
Bekanntschaft zweier Damen und bringt sich als ehemaliger Kunsterzieher auch in die
Gemeinschaft ein.Sein eigentliches Ziel soll darüber nicht aus dem Blick geraten: Etwas soll
bleiben von ihm und das soll etwas Schriftliches sein eine kritische Abhandlung zu Religion
und zwischengeschlechtlichen Beziehungen in die auch einfließt dass die matriarchale Wende
weitgehend vollzogen ist. So entsteht Kapitel um Kapitel und in seinen beiden neuen Freundinnen
Isabelle und Hedwig findet er interessierte Zuhörerinnen. Doch als ein Lektor schon gefunden
ist und die Veröffentlichung in Sichtweite rückt kommt alles auf tragische Weise anders. Und
das ausgerechnet im friedlichsten Moment der Menschheitsgeschichte wozu der Impuls hier vom
Benediktushof ja von Helbig höchst persönlich ausging.