Wo steht ein Dichter wenn ihm der Boden entzogen ist? Welche Fragen stellt er wenn die
Weltlage seine Fragen erledigt hat? Wo findet er Antrieb wenn wegfällt was sein Antrieb war?
Oder wie Peter Hacks es selbst formulierte: »Was geht wenn nichts geht?« Während die meisten
seiner Zeitgenossen die Deutsche Einheit bejubelten sah Hacks »hinterm Dachfirst die Epoche
sinken«. Mit der DDR verlor er nicht nur politisch sondern auch beruflich seine Grundlage. Die
von ihm gesetzte Klassik setzte ihrerseits eine entwickelte sozialistische Gesellschaft voraus.
Und doch hörte Hacks nach 1990 nicht auf zu dichten. Zehn Dramen eine Handvoll Dramolette
sowie zahlreiche Erzählungen Essays und Gedichte entstanden. Sie stellten sich den Fragen der
neuen Zeit und sind zugleich geprägt von den Maßstäben der alten. - Den Schwerpunkt des
Jahrbuchs 2022 bilden die Beiträge der Vierzehnten wissenschaftlichen Tagung der
Peter-Hacks-Gesellschaft die im November 2021 unter dem Titel »Hacks in der Unterwelt - Das
poetische Werk nach 1989« stattfand. Die Tagungsvorträge befassen sich mit einzelnen Werken und
den Zusammenhängen dieser Schaffensperiode. Dokumente Rezensionen und weitere Texte
vervollständigen den Band. Mit Beiträgen von Kai Köhler Felix Kupfernagel Nikon Kovalev
Jakob Ole Lenz Jürgen Pelzer Ken Merten Detlef Kannapin Rayk Wieland Heinz Hamm Leonore
Krenzlin Gunther Nickel Marcus Dick Silke Flegel und Marco Tschirpke.