Religionsunterricht an öffentlichen Schulen heißt in Hamburg: Religionsunterricht für alle in
evangelischer Verantwortung. Dass darin ein ernstes Problem steckt sieht man sofort: Wie
verhält sich das für alle zu evangelischer Verantwortung? Damit zeigt sich eine Herausforderung
die sich aus dem wachsenden weltanschaulich-religiösen Pluralismus in unseren Metropolen ergibt
aber auch anderswo immer häufiger auftaucht: Wie ist mit der Verfassungsbestimmung umzugehen
dass der Religionsunterricht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften
erteilt wird? Der renommierte Theologe Wilfried Härle hat dazu im Auftrag der Nordkirche ein
theologisches Gutachten verfasst in dem er die Stärken und Schwächen des Hamburger Modells
analysiert und für einen pluralismusoffenen kooperativ erteilten aber nicht fusionierten
Religionsunterricht als Angebot für alle argumentiert. Das kann die Diskussion über die Zukunft
des Religionsunterrichts voranbringen - weit über Hamburg hinaus. [Religious Education and
Religious Pluralism. A Critical Review of the Hamburg Model] Religious education in public
schools in Hamburg means: Religious education for all in Protestant responsibility. That there
is a serious problem in this is immediately apparent: How does for all relate to Protestant
responsibility? This is a challenge which arises from the growing ideological-religious
pluralism in our metropolises but which also appears more and more frequently elsewhere: How
to deal with the constitutional provision that religious instruction is given in accordance
with the principles of religious communities? The renowned theologian Wilfried Härle
commissioned by the Nordkirche has written a theological report in which he analyzes the
strengths and weaknesses of the Hamburg model and argues for a pluralistic cooperative but
not merged religious education as an offer for all. This can advance the discussion about the
future of religious education - far beyond Hamburg.