Kaum ein Begriff hat in den letzten Jahren so unterschiedliche Einschätzungen erfahren wie der
der Freiheit. Der Streit um die Willensfreiheit ist nicht nur im historischen Rekurs auf die
Epoche der Reformation virulent sondern beherrscht auch die Diskussionen um das moderne und
postmoderne Freiheitsverständnis. Als Leitidee der Neuzeit wird der Begriff der Freiheit in
wissenschaftlichen Diskursen favorisiert und im Blick auf die je eigene Lebensgestaltung in
Anspruch genommen bleibt er jedoch mehrdeutig wenn nicht gar widersprüchlich. Lässt sich der
Begriff überhaupt erfassen eindeutig definieren?Die hier vorgelegten theologischen Beiträge
suchen nach Antworten zwischen biblischer Vergewisserung historischer Nachfrage und
systematischer Klärung. Noch immer scheint im theologischen Diskurs der nie gelöste Streit um
die Willensfreiheit bei Erasmus von Rotterdam und Martin Luther durch. Ökumenische Erkundungen
suchen Wege der Verständigung auszuloten.[Freedom: where from what for where to. Ecumenical
Explorations]Hardly any other concept has been assessed so differently in recent years than
that of freedom. The dispute over freedom of will is not only virulent in the historical
recourse to the epoch of the Reformation but also dominates the discussions about the modern
and postmodern understanding of freedom. As the guiding idea of the modern age the concept of
freedom is popular in scientific discourses and is claimed in terms of each individual's own
way of life but it remains ambiguous if not contradictory.The theological contributions
presented here seek answers between biblical reassurance historical inquiry and systematic
clarification. The unresolved controversy over freedom of will between Erasmus of Rotterdam and
Martin Luther still appears in the theological discourse. Ecumenical research seeks to explore
ways of understanding.