Auf unterschiedliche Weise erinnern der 9. November und der 27. Januar an deutsche Verbrechen
am jüdischen Volk und an eine christliche Schuldgeschichte. Seit der Perikopenreform 2018 sind
beide Tage auch Teil des evangelischen liturgischen Kalenders. Wie kann heute in einem
Gottesdienst Sprache gefunden werden am Gedenktag der Novemberpogrome und am Gedenktag für die
Opfer des Nationalsozialismus? Muss sich in der Predigt die Fraglichkeit und Gebrochenheit
christlicher Theologie spiegeln? Kann den Todesmächten zum Trotz die befreiende Botschaft des
Evangeliums laut werden? Dieser Band dokumentiert Predigten die seit 2002 in Gottesdiensten
gehalten wurden zu denen die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste zusammen mit der
Evangelischen Kirchengemeinde in der Friedrichstadt Berlin und seit 2013 auch die
Evangelische Akademie Berlin einluden. Vorangestellt sind den Predigten Reflexionen aus
jüdischer und christlicher Perspektive.