Lange stand Hieronymus von Prag im Schatten des Jan Hus. Ein Jahr nach Hus wurde er 1416 auf
dem Konzil von Konstanz als Ketzer verbrannt. Während Hus als Priester Prediger und
Kirchenreformer vor allem in Böhmen wirkte bereiste Hieronymus als Laie und scharfsinniger
Philosoph ganz Europa um nicht nur die Kirche sondern den menschlichen Geist zu reformieren.
Damit erschien er als Bedrohung der kirchlichen Autoritäten. Außerhalb der tschechischen
Forschung blieb Hieronymus weitgehend unbekannt. Thomas Fudge legt erstmals eine englische
hier ins Deutsche übersetzte wissenschaftliche Biographie vor und gibt Zugang zu dieser
faszinierenden Persönlichkeit die mit der spätmittelalterlichen Geistesgeschichte eng
verbunden ist. Ein Anhang mit Quellentexten gewährt Einblick in die Denkweise des Hieronymus.