Die Kaline juckelt mit der Leeze durch den Maimel. Diesen Satz (Die Frau fährt mit dem Fahrrad
durch den Regen) verstehen fast alle Münsteraner. Das war nicht immer so. Denn die Masematte -
inder es Kalinen Leezen und Maimel gibt - war so etwas wie eine Geheimsprache. Die Masematte
im 19. Jahrhundert aus etlichen anderen Sprachen (Rotwelsch Jiddisch Romani etc.)
zusammengemixt wurde nur in bestimmten Kreisen gesprochen. Als Erfinder und klassische Nutzer
gelten mobile Händler und Hausierer Schausteller sowie Vieh- und Pferdehändler. Sinn und Zweck
der Geheimsprache: Man wollte sich in Gegenwart von anderen verständigen ohne verstanden zu
werden. So lässt sich gut vorstellen wie ein Pferdehändler auf dem Viehmarkt seinem Kumpanen
zuraunte: Die Kaline hegt keine Zerche von Zossen hat aber hamel Lowie auffe Patte. (Die Frau
hat keine Ahnung von Pferden - aber viel Geld in der Tasche.) Dementsprechend wurde die
Masematte auch nur in bestimmten Stadtvierteln gesprochen. Als Hochburgen galten Pluggendorf
Sonnenstraße Kuhviertel und Klein-Muffi. Heute fungiert sie nicht mehr als Geheimsprache
sondern als Freizeitsprache - gesprochen und gepflegt von denen die einfach Spaß an dieser
jovlen Rakawele haben. Dieses Buch führt auf Masematte mit einer gehörigen Prise Humor durch
Münster und seine Sehenswürdigkeiten. Ein Glossar am Ende des Bandes übersetzt die wichtigsten
Begriffe.