Um 1770 hat der Iserlohner Oberbürgermeister Johann Caspar Lecke eine bemerkenswerte Chronik
seiner Heimatstadt niedergeschrieben. Aus dem gelernten Kaufmann Lecke war inzwischen ein
preußischer Beamter geworden aber seine Herkunft konnte er nicht verleugnen. In seiner als
Versuch bezeichneten Chronik hat er Nachrichten über Iserlohns Geschichte und Gegenwart
zusammengestellt die seinen Stolz auf die unternehmerischen Leistungen der örtlichen
Bevölkerung also vor allem seiner Kaufleute dokumentieren. Die Darstellung ist damit nicht
nur für die Stadtgeschichte Iserlohns von Bedeutung sie ist darüber hinaus ein bemerkenswertes
Selbstzeugnis aus der Frühgeschichte des Bürgertums. Chroniken dieser Art sind in ganz
Deutschland die große Ausnahme. In den Band mit aufgenommen wurden die familiengeschichtlichen
Schriften und Testamente Leckes. Sie runden das Bild seiner Stadt aber auch das des Autors
wesentlich ab.