Obgleich die griechisch-katholische Kirche Ostgaliziens (heute: Ukrainische
griechisch-katholische Kirche UGKK) bereits seit fast einem halben Jahrtausend Teil der
katholischen Kirche ist ist sie bis heute für viele Katholikinnen und Katholiken ja selbst
für ausgewiesene Theologinnen und Theologen auf der ganzen Welt eine Terra incognita. Dabei ist
ihre Geschichte in höchstem Maße beeindruckend. Knapp 35 Jahre sind inzwischen vergangen seit
die Kirche aus ihrer Existenz im Untergrund zu neuem Leben auferstand. Mehr als 40 Jahre war
sie in sowjetischer Zeit staatlich verboten und gezwungen wie die Christenheit der ersten
Jahrhunderte im Verborgenen zu leben. Aus einer Gemeinschaft die in dieser Zeit von der nahezu
völligen Auslöschung bedroht war ist in etwas mehr als drei Jahrzehnten eine globale Kirche
mit rund sechs Millionen Gläubigen geworden die weiterhin wächst und aufblüht. Viele
Jahrhunderte vernachlässigt von den Mächtigen dieser Welt schaffte sie es doch die geistliche
und mitunter auch die politische Elite des eigenen staatenlosen ruthenischen bzw. ukrainischen
Volkes zu stellen. All das wäre nicht möglich gewesen ohne gut ausgebildete Priester.
Zusätzlich zum Evangelium Christi verbreiteten sie moderne Errungenschaften: Vor hundert Jahren
war es eine fortschrittliche Landwirtschaft heute sind es der Einsatz für die Menschenrechte
sowie für soziale Anliegen und eine Trendwende in der Klimapolitik. Aber wie wurden diese
Priester ausgebildet? Welche Inhalte und Ziele prägten ihre Bildung? Wie schafften sie es trotz
staatlichen Verbots Verfolgung und Gulag ihre Priesterbildung auch in der Zeit des
Untergrunds aufrechtzuerhalten? Wie werden sie heute ausgebildet? Die vorliegende an der
Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt abgefasste Dissertationsschrift eines jungen
Priesters dieser Kirche bemüht sich darum auf alle diese Fragen eine Antwort zu finden.