In seiner 1000jährigen Geschichte hat der Wormser Dom ganz verschiedene Funktionen in der Stadt
erfüllt: Als Ort der liturgischen Feier als Ort der öffentlichen Kommunikation als Ort der
Identifikation als Ort der Erinnerung. Diese vielfältigen Aspekte sind auf einem Symposium der
Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte erörtert worden das zur Erinnerung an die
im Jahr 1018 erfolgte Domweihe stattfand. Der zeitliche Horizont der hier publizierten Beiträge
erstreckt sich von der Bauzeit unter Bischof Burchard bis ins 20. Jahrhundert. Thematisch geht
es um den kulturellen und religiösen Kontext des Dombaus Möglichkeiten der Rekonstruktion der
mittelalterlichen Sakraltopographie die Auswertung von Baugerüsten als Quelle für die
Baugeschichte die öffentliche Funktion des Doms im Spätmittelalter das Zusammenleben
verschiedener Konfessionen in der Stadt nach der Reformation das spannungsvolle Verhältnis
zwischen dem Dom und der städtischen Erinnerung an Martin Luthers Auftritt auf dem Reichstag im
Jahr 1521 die Rolle des Doms im nationalen Überschwang der Reichsgründung und in den
Auseinandersetzungen des Kulturkampfes und die nicht immer einfache Kommunikation zwischen
Klerus und Gemeinde am zur Pfarrkirche im Bistum Mainz gewordenen Dom und dem bischöflichen
Ordinariat.Univ.-Prof. Dr. Ludger Körntgen hat Geschichte Philosophie und Theologie studiert.
Seit 2012 ist er Professor für mittelalterliche Geschichte an der Johannes
Gutenberg-Universität Mainz.