Dreimal wurde Russland im 20. Jahrhundert neu erfunden: im Zuge der Modernisierung des späten
Zarenreiches unter den Kommunisten und nach dem Ende der Sowjetunion. Die Träume die mit
diesen Aufbrüchen verbunden waren konfrontiert dieses Buch mit ihrer Umsetzung in die Praxis
die sich oft genug als Alptraum entpuppte.Wir wollten das Beste aber es kam wie immer. Dieser
Satz Viktor Cernomyrdins ist in Russland zum geflügelten Wort geworden weil er als gemeinsamer
Nenner aller Anfänge gelten kann die in Russland im langen 20. Jahrhundert unternommen wurden.
Die Reformer des späten Zarenreiches die Bolschewiki deren Traum von einer besseren
Gesellschaft Millionen Menschen das Leben kostete aber auch die Marktwirtschaftler der neuen
Ära nach dem Ende der Sowjetunion: Sie alle mussten hilflos zusehen wie sehr sich das was
herauskam von dem unterschied was sie sich ausgemalt hatten. Anschaulich und mit dem Blick
für die Lebenswelten der Menschen schildert Dietmar Neutatz die bewegte Geschichte Russlands
seit dem Ende des 19. Jahrhunderts und zeigt welche Antworten dort auf die Herausforderungen
der industriellen Moderne gefunden wurden.