Indien hat in den letzten 70 Jahren eine erstaunliche wirtschaftliche und politische
Erfolgsgeschichte vorzuweisen. Zugleich herrschen in der größten Demokratie der Erde weiterhin
krasse soziale Ungleichheit und großes Elend in den Unterschichten vor. Amartya Sen und sein
Schüler Jean Drèze gehen in ihrer brillanten Analyse den Ursachen dieser Widersprüchlichkeiten
auf den Grund. Diese durchaus kritische Betrachtung behandelt die allgemeine ökonomische
politische und gesellschaftliche Entwicklung Indiens von seiner Unabhängigkeit bis heute.
Besondere Aufmerksamkeit erfährt hierbei die Rolle welche die Einführung eines demokratischen
Systems auf die Wirtschaft und das soziale Gefüge des einstigen Entwicklungslandes spielte.
Anhand zahlreicher Beispiele und Vergleiche mit anderen Ländern führen die Autoren vor Augen
wie die Vernachlässigung sozialer Probleme letzten Endes gravierende Auswirkungen auf das
ökonomische aber auch politische System des Landes haben konnte.