Radfahrer sind die neuen Flaneure mit der Nase im Wind erfreuen sie sich am Duft der
Kastanienbäume. Unbemerkt gleiten sie in eine poetische Geographie und stellen verwundert fest
dass die Stadt dazu da ist angeschaut zu werden. Nicht nur in Kopenhagen und Amsterdam auch
in Frankfurt und Paris prägt das Fahrrad wieder das Straßenbild. Fasziniert beobachtet der
Ethnologe Marc Augé die Auswirkungen dieser veritablen Fahrradrevolution. Er beschwört das
freiheitstrunkene Glück des Kindes das in die Pedale tretend die Kraft seines Körpers spürt.
Wehmütig denkt er zurück an die heroischen Tage der Tour de France als Radrennen Volkskult
war. Und er blickt voller Enthusiasmus auf die Chancen der weltweiten Fahrradbewegung.
Feinsinnig preist Augé eine ganz reale Utopie: den Humanismus des Radfahrens.