Vergessen Sie alles was Sie über die Antike zu wissen glauben und freuen Sie sich auf eine
ungewöhnliche Reise zu seltsamen Stätten der Liebe und zu uralten Bibliotheken zu goldenen
Pferdeställen und Grabmälern mythischer Herrscher zum Mittelpunkt der Welt und sogar auf einen
Abstecher in die Unterwelt! Jenseits des Forum Romanum und der Akropolis in Athen gab es Orte
in der Antike von denen selbst nur wenige Fachleute einmal gehört geschweige denn sie einmal
besucht haben. Zu ihnen gehören beispielsweise die Überreste des Turms von Babylon Etemenanki
der als biblischer Mythos die Phantasie der Maler und Literaten inspiriert hat und
Antinoopolis - jene Stadt die einst Kaiser Hadrian der Erinnerung an seinen jugendlichen
Geliebten geweiht hat der allzu früh ein geheimnisumwittertes Ende fand. Doch wenn wir uns bei
diesen Plätzen noch auf halbwegs vertrautem Terrain bewegen so wird es vollends seltsam wenn
wir die Hunde der Göttin Gula im altorientalischen Isin besuchen oder das Piratennest Olympos
im lykischen Gebirge. Regelrecht verstörend sind schließlich Orte wie die Gemonische Treppe
die Augustus anlegen ließ um die Leichen ganz besonderer Feinde schänden zu lassen oder die
keltische Siedlung Entremont deren Bewohner einen eigentümlichen Schädelkult mit den Köpfen
ihrer erschlagenen Gegner pflegten. Aber auch Plätze wie die Porta Triumphalis in Rom durch
die Sieger wie Besiegte ihrem Schicksal entgegengingen oder die Umgebung des Kolosseums wo
die Käfige jener Tiere standen die am folgenden Tag auf ihre Opfer trafen oder selbst Opfer
wurden führen uns vor Augen wie fremd uns diese Welt ist. Zu diesen und vielen weiteren
seltsamen Orten begleitet uns Martin Zimmermann einer der besten Kenner des Altertums in
seinem ebenso klugen wie unterhaltsamen Buch. Er erhellt Aspekte der Vergangenheit die meist
unbeachtet bleiben und doch viel über das Leben der Menschen verraten. So legt er mit diesem
Buch zugleich auch eine andere Kultur- und Mentalitätsgeschichte einer in Wahrheit nur
scheinbar vertrauten Antike vor.