Ein Jahrzehnt lang schien nichts den Aufstieg der Achsenmächte stoppen zu können. Im Sommer
1942 beherrschte das Bündnis zwischen Deutschland Italien und Japan weite Teile der Welt. Doch
innerhalb weniger Jahre scheiterte die Achse: nicht nur militärisch sondern auch moralisch. Im
Rückblick galt vielen das Bündnis als schwach und relativ unbedeutend für die Geschichte des
Zweiten Weltkriegs. Anhand umfangreicher Archivrecherchen schreibt Daniel Hedinger seine
Geschichte neu und zeigt wie stark die drei Regime miteinander verbunden waren. Erst ihr
Zusammenwirken schuf eine Dynamik die für einen kurzen erschreckenden Moment eine
Umgestaltung der Welt nach faschistischen Grundsätzen möglich werden ließ. Dieses Buch handelt
davon wie sich die Achse Berlin - Rom - Tokio fand und wie sie die Welt mit ihren
Neuordnungsversuchen in einen Krieg von nie da gewesenem Ausmaß stürzte. Zwar währte der Traum
von der faschistischen Weltordnung nur kurz - aber es handelte sich um einen geteilten Traum
der über lange Zeit und über Kontinente hinweg gereift war. Die innere politische
Radikalisierung der Achsenmächte und ihr Expansionsstreben nach außen erfolgten keineswegs in
abgeschlossenen nationalen Biotopen. Vielmehr war die Achse ein Produkt transnationaler
Kooperation und Interaktion: Die drei Regime radikalisierten sich wechselseitig gewannen
dadurch an Dynamik und entwickelten in der Folge internationale Sprengkraft. Gleichzeitig
beschränkte sich ihr Projekt nie allein auf die geopolitische Umverteilung der Welt. Vielmehr
strebten die Achsenmächte eine faschistische Neuordnung an die radikal mit allem Bestehenden
brechen sollte. Ihr Bündnis gründete also auf ideologischen Gemeinsamkeiten und geteilten
Weltanschauungen. Vor dem Hintergrund aktueller weltpolitischer Entwicklungen erscheint Daniel
Hedingers Geschichte der Achse die zugleich auch eine Globalgeschichte des Faschismus bietet
plötzlich eigenartig vertraut und bedrohlich nahe.