Ein junges Mädchen von bäuerlicher Herkunft hat Visionen und steht plötzlich an der Spitze
eines Heeres besiegt Engländer und Burgunder und geleitet den Dauphin zur Königssalbung in
Reims. Doch wenig später wird sie gefangengenommen und nach einem Schauprozess mit nur 19
Jahren verbrannt. Gerd Krumeich vollendet seine jahrzehntelangen Forschungen zur Jungfrau von
Orléans mit diesem Buch und legt eine meisterhafte Biographie vor die für lange Zeit Bestand
haben wird. Viel ist über die Jungfrau von Orléans geschrieben und gedichtet worden - und
doch bietet Gerd Krumeich einen überraschend neuen Blick auf die französische Nationalheldin.
Auf der Grundlage eines breiten Quellenstudiums zeigt er an ihr paradigmatisch wie sich ein
noch vormodernes «Ich» gegen mächtige Institutionen wie die Kirche behauptet und auf einer
individuellen Beziehung zu Gott beharrt. In dieser Religiosität der freien Entscheidung liegt
ein Schlüssel zum Verständnis der Jungfrau ein anderer in ihrer «proto-nationalen» Überzeugung
dass die Engländer in Frankreich nichts verloren haben. Eindrucksvoll zeichnet das Buch die
Stationen eines Lebens nach das so außergewöhnlich war dass immer wieder der Verdacht aufkam
Jeanne d'Arc sei in Wirklichkeit ein Mann gewesen - eine These die von Krumeich überzeugend
widerlegt wird..