An einem Märzabend macht sich die Münchner Stadträtin Antonia Silberstein auf den Weg zu einer
Ortsbesichtigung der besonderen Art. In ihrer Begleitung: die Schriftstellerin Ortrud
Vandervelt und die Bibliothekarin Therese Flößer. Das Ziel des launigen Spaziergangs der drei
Frauen: die hinter einer Mauer versteckt liegende einstige Villa eines großen Vergessenen.
Antonia Silberstein hat verwegene Pläne für diese Villa aber sie braucht den guten Rat eines
Experten. Schon auf dem Spaziergang sind sich die Frauen zwischen Autos Passanten
Verkehrsinseln mäandernd uneins über Rang Werk und Vermächtnis des Mannes dessen einstige
Behausung sie in ein spektakuläres Kulturzentrum verwandeln könnten: Paul Heyse. Der erste
echte deutsche Literaturnobelpreisträger (1830- 1914) hochgeehrt liberal ein schöner Mann
mit einer liebenswerten Ausstrahlung Autor von Romanen Theaterstücken und nicht zuletzt 180
Novellen ist so vergessen dass in München vor allem eine Unterführung an ihn erinnert. Hat er
das verdient? In seinem neuen Roman erzählt Hans Pleschinski kenntnisreich scharfzüngig und
komisch von Heyses Leben und Werk von Ruhm und Vergänglichkeit und dem stets bedrohten
Reichtum der Kultur in einer sich verschleißenden Welt. Mit einem genauen Blick auf die
Gegenwart entfachter in spritzigen Dialogen ein höchst unterhaltsames Feuerwerk.