In den Jahren von Wiederaufbau und Wirtschaftswunder erlangte das Bundessozialgericht eine
tragende Bedeutung im Sozialstaat. Die Kasseler Richter fällten Leitentscheidungen zur
Kriegsopferversorgung und Sozialversicherung mit doppelter Perspektive. Zum einen ging es im
Medium des Sozialrechts um die Folgelasten des 'Dritten Reichs' zum anderen um die Anpassung
der Rechtsnormen an den ständigen sozialen Wandel. Die Studie schildert die wegweisende Rolle
des Bundessozialgerichts für die Gesetzesauslegung seinen Einfluss auf Politik und
Wissenschaft und das Handeln der Richter zwischen NS-Belastung und demokratischer
Neuorientierung.