Honey ist 82. So alt dass Beerdigungen sich nicht mehr anfühlen wie ein Arrivederci sondern
eher wie ein A presto: ein Bis bald. Honey Fasinga ist immer noch grazil unbestechlich klug
und unsentimental doch der Zauber der Bohème in der sie ihr Leben verbracht hat bröckelt.
Ihre besten Freundinnen sind tot. Nach einem Leben als Kunstexpertin in den besten
Auktionshäusern von Los Angeles ist sie nach New Jersey zurückgekehrt - in eine Heimat die sie
als Teenager gegen alle Widerstände und unter großen Opfern verlassen hat. Die interessantesten
Tage ihres Lebens liegen hinter ihr glaubt sie. Aber sie irrt sich. Zurück in der
Stadt ihrer Kindheit muss sich Honey ihrer Vergangenheit stellen die ihr Leben stärker
beeinflusst hat als sie lange Zeit wahrhaben wollte. Und sie muss sich mit ihrer Familie
auseinandersetzen. Die Fazzingas eine neapolitanische Mafiafamilie lassen sich so leicht
nicht aus Honeys Geschichte streichen wie das zz aus ihrem Nachnamen. Als ihr Großneffe
verschwindet und ihre Nachbarin unter Druck gerät wird Honey in die Welt zurückgeworfen die
sie glaubte hinter sich gelassen zu haben. Und plötzlich ist sie sich nicht mehr sicher was
sie wirklich will - Vergebung oder Rache. Victor Lodato erzählt die letzten Lebensjahre der
zweiundachtzigjährigen Ilaria Fazzinga die sich als Honey Fasinga neu erfunden hat er erzählt
von patriarchalen Gewaltstrukturen im italo-amerikanischen Milieu und von einer Frau die mit
Witz mit Sinn für Schönheit und Stil mit Freiheitsliebe Eleganz und Kunstverständnis ihr
ganz eigenes Leben gelebt hat. Ihm gelingt ein einzigartiges Porträt einer hochaltrigen Heldin
das mit seinen liebenswert schrägen Außenseiterfiguren mit Ironie Wortwitz und großartigen
Dialogen eine Geschichte weiblicher Wut und Rache erzählt wie man sie so noch nicht gelesen
hat.