Das sogenannte Kopenhagener Stundenbuch verfügt über ein höchst außergewöhnliches
Gestaltungsmerkmal. Ein Großteil seiner Seiten ist durchlöchert und gibt den Blick auf
darunterliegende Illuminationen frei. Die durchbrochenen Folia die über den Miniaturen liegen
bilden dabei eine Art Sehschacht. Sie machen den Betrachter darauf aufmerksam dass das vor ihm
liegende Buch ein dreidimensionales im wahrsten Sinne des Wortes vielschichtiges Objekt ist.
Rostislav Tumanov untersucht auf welche Art und Weise das Bildprogramm des Codex und diese
besondere Gestaltung aufeinander abgestimmt wurden. Er fragt auch nach den Auswirkungen auf die
tägliche Gebetspraxis für die das Stundenbuch bestimmt war.