Klar wird: Der Fall Moria ist nicht abgeschlossen. Vielmehr verdichtet sich das Bild eines
politischen wie humanitären Versagens auf lokaler nationaler und europäischer Ebene das im
Brand vom 8. 9. September 2020 kulminierte. Wie konnte es dazu kommen? Wie funktionierte das
System Moria? Der Autor hört seinen Protagonist:innen aufmerksam zu: Kindern und Erwachsenen
mit verschiedensten Herkunftsgeschichten Flucht- und Gewalterfahrungen und ihren Hoffnungen
und Plänen für eine ungewisse Zukunft. Aber auch die Bewohner:innen von Lesbos sowie
Helfer:innen kommen zu Wort. Die Gegenüberstellung der verschiedenen Perspektiven öffnet Türen
zum Verständnis der vielfältigen Spannungen. Fotografien und Erzählungen zeugen von der
kulturellen Verwirrung zwischen den Akteur:innen vor Ort aber auch von Annäherung und
möglichen Auswegen aus der Schockstarre der europäischen Asylpolitik. Der Autor zeigt auf wie
sich ein kollektives Gedächtnis zum Fall Moria herausbilden kann das Mahnung mit Hoffnung
verbindet. Von der Tragödie der Menschen in Moria und auf Lesbos