Die vielfältigen Begleiterscheinungen von Klimawandel und Artensterben werden geologisch mit
dem Anbruch eines neuen Erdzeitalters dem Anthropozän identifiziert. Für Denkmalpflege und
Naturschutz gehen diese Transformationsprozesse mit erheblichen Herausforderungen einher die
deren Wertbegriffe genauso tangieren wie ihr Objektverständnis ihr Methodenspektrum wie die
Erhaltenspraxis. So verschiebt sich der Fokus vom Einzelobjekt auf den Bestand vom
traditionsreichen Konservieren und Restaurieren hin zu Methoden der Reparatur Prävention und
des Risk Managements von fachspezifischen hin zu multiperspektivischen Zugängen. Mit Bezug auf
die Geschichte des Kultur- und Naturerhalts seit dem frühen 19. Jahrhundert untersucht Ingrid
Scheurmann grundlegende Fachdiskurse im Hinblick auf nicht genutzte Potenziale traditionelles
Wissen und zukunftsfähige Perspektiven. Darauf aufbauend und mit Bezug auf die
Anthropozänforschung entwickelt sie eine neue Theorie der Erhaltung.