Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass der am 13. April 2015 verstarb blickt in seinem
autobiografischen Werk Beim Häuten der Zwiebel auf einen bewegten und prägenden Lebensabschnitt
zurück: vom Ende seiner Kindheit in Danzig bis zum Jahr in dem sein Buch Die Brechtrommel
erscheint. In der öffentlichen Diskussion war das im Jahr 2006 erschiene Buch von Günter Grass
vor allem wegen des Geständnisses des Autors in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs
(als 17-Jähriger) bei der Waffen SS gedient zu haben. Von Empörung über persönliche Anfeindung
bis hin zu Verständnis und Lob reichte das Spektrum der Reaktionen von Lesern Künstlern und
Politikern. So erklärte der Autor und Holocaust-Überlebende Ralph Giordano das Bekenntnis von
Günter Grass habe an seinen Sympathien für ihn nichts gemindert. Schlimmer als einen
politischen Irrtum zu begehen sei sich mit ihm nicht auseinander zu setzen öffentlich oder
innerlich. Giordano: Innerlich hat Grass sich - davon bin ich überzeugt - all die Jahrzehnte
auseinander gesetzt. Und nun hat er es öffentlich gewagt. Dazu kann ich nur sagen: Gut Günther
Grass dass Sie das getan haben! Keine Grenze zwischen Fakten und Fiktion Natürlich ist das
(späte) Outen von Günter Grass als Waffen-SS-Mitglied nur ein Steinchen in seinem
Erinnerungsmosaik einem Buch in dem es wie Ijoma Mangold in der Süddeutschen Zeitung erkannt
hat zwischen Fakten und Fiktion keine klare Grenze gibt dafür aber reichlich Metaphern. Für
Tilman Krause (Die Welt) erzählt die Autobiografie von Günter Grass weit mehr als die
Erlebnisse in der Waffen-SS. Sie breitet in literarisch großartigen Passagen die Erlebnisse des
Schrifststellers aus. Wo das Autobiografische im Vordergrund steht und - abseits von den
literarischen Spielereien mit Fiktion und Wirklichkeit - auch ein besonderes Interesse verdient
erzählt uns Grass zum Beispiel sehr lebendig vom Knaben in Uniform der so gern zur
U-Boot-Flotte möchte und sich hungernd in einem Kriegsgefangenenlager wiederfindet. Er
berichtet von dem jungen Mann der sich den Künsten verschreibt den Frauen hingibt und in
Paris an der Blechtrommel arbeitet. Und der Autor erinnert sich an das Ende seiner Kindheit
beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs: der Zeitspanne in der eine Persönlichkeit heranreift.
Schockierend und zutiefst berührend Für den im Februar 2015 verstorbenen Literaturkritiker
Fritz Raddatz war Beim Häuten der Zwiebel viel mehr als ein reines Erinnerungsbuch: In der Zeit
schrieb er: Was hier vorliegt ist ein gar seltsames hochgemut trauriges Buch Legende vom
Erfolg durch Versagen widerborstig-garstig schockierend und (dadurch) zutiefst berührend.
Keine besonnte Vergangenheit keine Jugenderinnerungen eines alten Mannes. Ein Kontobuch …
Matthias Hoenig freute sich auf stern.de über die Vielseitigkeit und stilistische Vielfalt von
Beim Häuten der Zwiebel: Grass hat ein pralles Buch geschrieben das vieles ist: Kriegs- und
Antikriegsbuch Entwicklungs- und Heimatroman Autobiografie und literarische Annalen einer
Zeit des historischen Umbruchs. Lesen Sie die faszinierenden literarisch anspruchsvoll
inszenierten Erinnerungen von Günter Grass und bestellen Sie Beim Häuten der Zwiebel hier
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