Als Deutschland im Frühjahr 1945 besiegt worden war haben nicht nur Russen sondern auch
Amerikaner in dem von ihnen besetzten Gebiet Massen-Internierungen vorgenommen. Die Amerikaner
nannten ihre Methode »automatischen Arrest«. Carl Schmitt obwohl nicht zum Personenkreis der
automatisch Arrestierten gehörend war in den Jahren1945 46 in einem dieser Lager danach im
März 1947 für zwei Monate in dem Nürnberger Gefängnis des internationalen Gerichtshofes als
Zeuge und »möglicher Angeklagter«. Eine förmliche Anklage wurde nie gegen ihn erhoben. Schmitt
befand sich gemeinsam mit vielen anderen in einer Situation der Diskriminierung wie sie für
ein Massenzeitalter typisch geworden ist. Seine Reaktion in den Jahren der Abgeschlossenheit
war eigene Positionen vor letzten Fragestellungen zu klären.Carl Schmitt hat oft in Briefen
und Widmungen seine Leser aufgefordert dieses kleine Buch so zu lesen als wäre es eine Reihe
von Briefen die an ihn persönlich gerichtet sind. Nur so sei die Art der Darlegung
gerechtfertigt und verständlich als eine Mitteilung aus Grenzsituationen des Gefängnisses und
des Lagers. Arnold Gehlen schrieb dem Verfasser im September 1950 dass er dieses Buch
bewundere denn »die Auseinandersetzung mit dem Vergangenen kann nicht so geführt werden dass
man zugleich sein Alibi nachweist und sich innerhalb der Kategorien der Gegenseite bewegt. Ihr
Buch hat dieses Niveau in produktiver Weise überstiegen«.