In der Weimar-Diskussion hat sich ein Paradigmenwechsel vollzogen. Ein vergleichender Blick auf
Revolution und Staatstheorie der Weimarer und Wiener Republik zeigt dass mit Hugo Preuß und
Hans Kelsen zwei »Verfassungsväter« Demokratie als offene pluralistische Gesellschaft dachten
und nicht identitären Konzepten von »Volk« oder auch »Klasse« anhingen. Sie zählen somit bis
heute zur deutschsprachigen Avantgarde moderner Demokratie- und Verfassungstheorie. Mit dem
Wiener Staatsrechtler Leo Wittmayer wird dabei ein weiterer Parteien- und
Pluralismustheoretiker wiederentdeckt.