Der Begriff Kulturelle Diakonie (Gotthard Fuchs) bzw. Kulturdiakonie (Ludwig Mödl) ist
weitgehend nicht rezipiert. Das schafft Raum und Notwendigkeit für Interpretationen: Welcher
Kulturbegriff müsste in der (katholischen) Kirche zur Anwendung kommen wenn sie als
maßgeblicher Teil einer lebendigen modernen Gesellschaft verstanden und akzeptiert werden soll?
Wie kann das Evangelium die Botschaft vom Reich Gottes und die Gegenwartskultur
zusammengebracht werden so dass das Leben der Lebensraum die Lebenswelt sinnstiftend und
menschenwürdig gestaltet werden kann? Diese hier diskutierten Fragestellungen stehen in engem
Zusammenhang mit den aktuellen kirchlichen Reformbestrebungen. Die Beiträge von José Tolentino
Kardinal Calaça de Mendonça Gianfranco Kardinal Ravasi sowie Wolfgang Beck Friedrich M.
Ebertz Friederike Dostal Marc Grandmontagne Bernhard Kirchgessner Stefan Klöckner Ludwig
Mödl fragen zum einen nach dem kirchlichen Verständnis von Kultur sowie Diakonie versuchen den
Begriff der Kulturdiakonie zu bestimmen und benennen dessen Problematik. Sie thematisieren das
aktuelle Verhältnis zwischen (vorrangig katholischer) Kirche und Kultur in der modernen
Gesellschaft und beleuchten das Potenzial des Verhältnisses von Kirche und Kultur bzw. die
Kultur als Ort der Theologie der Homiletik und Pastoral der Neuevangelisierung und
Glaubensweitergabe sowie das kulturelle Engagement der Kirche als Faktor des diakonalen
kirchlichen Handelns bzw. im gesellschaftlichen oder kulturpolitischen Kontext.