Emil Krebs in Niederschlesien geboren beherrschte über 60 Sprachen. Der Autodidakt setzte zum
Erlernen und Vertiefen einer Sprache neben Deutsch bereits beherrschte Mittlersprachen ein.
1893 sandte ihn das deutsche Auswärtige Amt als Dolmetscher nach China wo er bis 1917 blieb.
Als Chefdolmetscher der Deutschen Kaiserlichen Gesandtschaft in Peking erwarb er sich den Ruf
einer überragenden Autorität auf dem Gebiet des chinesischen Rechts und der dortigen
Sprachenvielfalt. Seine bedeutendste Veröffentlichung ist die Übersetzung (1915) der Urfassung
von Chinesische Schattenspiele (zusammen mit Wilhelm Grube). Nach seiner Rückkehr nach Berlin
wurde er im Sprachendienst des Auswärtigen Amtes dazu eingesetzt aus über 40 Sprachen amtlich
zu übersetzen. Krebs starb am 31. März 1930 in Berlin. Seine Privatbibliothek mit Schriften in
über 100 Sprachen erwarb 1932 die amerikanische Nationalbibliothek (Library of Congress) in
Washington D.C. Krebs' Gehirn wird bis heute zu Forschungszwecken im Hirnforschungszentrum
Jülich der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität aufbewahrt. Eckhard Hoffmanns Biografie
beschreibt Leben Wirken und Werk die Enttäuschungen und die Begegnungen dieses
Ausnahmemenschen. Der Band enthält zudem eine kommentierte Edition seines Vortrags über den
Nutzen des Sprachstudiums für Beamte des Auslandsdienstes (1919).