Die antike griechische Architektur hat unterschiedliche architektonische Gestaltungssysteme
hervorgebracht die in der Forschung als dorische ionische und korinthische Ordnung bezeichnet
werden. Die dorische Ordnung war vor allem im griechischen Mutterland insbesondere aber auf
der Peloponnes weit verbreitet und hat laut dem antiken Architekturtheoretiker Vitruv dort
sogar ihren Ursprung. Die ionische Architektur hingegen wurde in diesem dorisch dominierten
Bereich erst nach und nach in Form von einzelnen Bauelementen oder in eigenen Bauten
verwendet.Nina Straub geht diesem Phänomen der allmählichen Ausbreitung ionischer Architektur
auf der dorisch geprägten Peleponnes erstmalig umfassend nach. Auf einer umfangreichen
Materialgrundlage mit bisher unpublizierten Stücken aus Depots und Grabungen wird die ionische
Architektur vom ersten Auftreten in archaischer Zeit bis zum Ende der hellenistischen Epoche
analysiert. Darüber hinaus skizziert die Autorin eine lokale und regionale
Entwicklungsgeschichte für die Peloponnes und zeigt inwiefern die ionisch-peloponnesische
Architektur Vorbildern in den ionisch dominierten Gebieten der griechischen Welt folgt. Anhand
zahlreicher Beispiele lässt sich dadurch auch eine eigenständige peloponnesisch-ionische
Formensprache belegen deren Einfluss auch über die peloponnesische Halbinsel hinaus beobachtet
werden kann.