Fangt uns die kleinen Füchslein die den Weinberg verwüsten! (Cant. 2 15). Als der Konvent des
Augustinerchorfrauenstifts Inzigkofen an der oberen Donau den Entschluss fasste die
klösterliche Ordnung an festen Statuten auszurichten begann Jos von Pfullendorf ( 1432 33)
dessen Tochter dem Konvent angehörte mit der Niederschrift der Fuchsfalle. Sie sollte die
Schwestern auf ihrem Wege ermuntern und sie sollte vor den Gefährdungen warnen denen viele
der Klöster ringsum erlegen waren nachdem sie sich im Schutz ihrer Statuten 'eingerichtet'
hatten und ihrer Regel zum Spott lebten. Unter dem Eindruck des Konstanzer Konzils verfasst
ist die Fuchsfalle in den Kanon des spätmittelalterlichen Reformschrifttums einzuordnen sie
thematisiert den allgemeinen Verfall des monastischen Lebens indem sie die Voraussetzungen und
Bedingungen dieser Form religiöser Existenz im Rückgriff auf patristische kanonistische und
systematisch-theologische Literatur vergegenwärtigt und zu besserer Praxis auffordert. Der hohe
Anspruch den sie damit an ihre Leser stellt ist für eine volkssprachliche Schrift dieser Zeit
außerordentlich. Der bisher unedierte Text wird nun in einer ausführlich kommentierten Ausgabe
vorgelegt. Dem Namen- Autoren- und Werkeregister ist ein umfangreiches Wortregister beigegeben
das das ältere Frühneuhochdeutsch der Quelle in seiner Bedeutungsvielfalt erschließt.