Ernesto Cozzi (1870-1926) ein katholischer Priester aus dem Trentino kam 1901 nach Albanien
um dort als Missionar in abgelegenen Bergdörfern zu wirken. Er tat das mit großer Hingabe
kümmerte sich nicht nur um die seelsorgerische Betreuung sondern auch um die medizinische
Versorgung der Bewohner deren Vertrauen er gewann. Er begann sich intensiv mit den Bräuchen
und Sitten der Bergbewohner zu beschäftigen die ihr Leben nach einem ungeschriebenen
Gewohnheitsrecht (Kanun) ausrichteten. Cozzi hatte die Absicht eine zusammenfassende
Darstellung dieses Gewohnheitsrechts zu verfassen wozu es aber zu seinen Lebzeiten nicht kam
es wurden lediglich Teilabschnitte in Zeitschriften veröffentlicht. Nach seinem Tode bemühte
sich der italienische Jesuit Giuseppe Valentini (1900-1979) die nur noch in Bruchstücken
erhaltene Abhandlung Cozzis aus dessen Nachlass zu rekonstruieren und versah sie mit
Marginaltiteln und einer durchlaufenden Nummerierung um ihr den Charakter eines Kompendiums zu
verleihen. Er unterteilte das Werk in 17 Kapitel die nach einer umfangreichen Einleitung über
die Bergstämme alle Aspekte des albanischen Gewohnheitsrechtes behandeln das bis zum Ende der
Türkenzeit und teilweise darüber hinaus praktiziert wurde. Zu einer Drucklegung kam es auch
hier nicht mehr.Die Edition von Peter Bartl und Bardhyl Demiraj beruht auf Valentinis Entwurf
der aber zahlreiche Fehler und Ungenauigkeiten aufwies die korrigiert und ergänzt wurden.
Zuzustimmen ist auf jeden Fall Valentinis Feststellung dass Cozzi die umfangreichste und
genaueste Darstellung des albanischen Gewohnheitsrechtes gelang die ihn in eine Reihe mit
Autoren wie Edith Durham und Franz Baron Nopcsa stellt die seinerzeit als bedeutende
Albanologen galten was Cozzi allerdings verwehrt blieb.