An Traditionen und Erfahrungen anzuknüpfen und sich auf diese zu beziehen prägt und stützt das
menschliche Leben. Verweisen erscheint als kulturelle Standardsituation als Universalie des
Menschseins. Verweisen und Verknüpfen sind keine Errungenschaften der Gegenwart oder einer
Neuzeit sondern sind immer schon mit Wissen und Wissenschaftlichkeit verbunden. Der von Sabine
Griese und Claudine Moulin herausgegebene Band widmet sich dieser zentralen Praktik der Ordnung
von Wissen und der Wissensebenen in der Kultur des Mittelalters. Er fasst die Ergebnisse eines
interdisziplinären Austausches an der Herzog August Bibliothek zusammen der Formen und
Spielarten des Verweisens im Bereich der Philosophie der Literaturwissenschaft der
Kunstgeschichte und der Rechtsgeschichte darlegt und exemplarisch an einzelnen Texten
Artefakten und Wissensbereichen untersuchte. Dabei wird das in dem jeweils zugrunde gelegten
Untersuchungskorpus textlich erzählte diskutierte oder ikonographisch bzw. materiell gefasste
Wissen dahingehend ausgelotet wie es auf Traditionen aufbauende sowie neu entwickelte
Verweisstrategien aufbereitet neu strukturiert und wiederverwendbar macht.